Andacht zur JAhreslosung 2025

Liebe Gemeinde,

Lady Diana sagte einmal mit einer Verletzlichkeit, die tief unter die Haut ging: „Woran es der Welt mangelt, ist Liebe.“

Jahrzehnte sind seit diesem Satz vergangen, und doch hallt er heute lauter denn je. Ich sehe mir dieses Interview an und denke: ‚Ach, Lady Di, wie sehr braucht die Welt heute Menschen wie Dich. Immer noch. Ja, mehr denn je.‘
Ja, sie hatte recht. Immer noch fühlen sich so viele Menschen ungeliebt. Noch immer schreit die Welt danach, gesehen, gehört und umarmt zu werden. Aber stattdessen werden Mauern gebaut. Zwischen Ländern, zwischen Menschen, zwischen Herzen.

Es ist so leicht, in die Falle einfacher Antworten zu tappen. Die Welt scheint unsicher, brüchig – und die Verlockung, klare Feindbilder zu schaffen, wächst. Die Stimmen, die Grenzen fordern, sind so laut. Sie trennen, statt zu verbinden, und verwechseln ihre Defensive mit Stärke. Aber ist Stärke laut? Stärke ist doch zart. Stärke ist die ausgestreckte Hand, das offene Herz, das Vertrauen darauf, dass wir miteinander mehr gewinnen als gegeneinander.

Vielleicht mangelt es der Welt an Liebe, weil wir verlernt haben, die Dinge zu sehen, wie sie wirklich sind.

Oft begegnen wir der Welt mit Urteilen:
Was schön ist, was wertvoll ist, was wir schützen wollen. Und was wir bekämpfen. Aber das Leben lässt sich nicht in Schwarz und Weiß teilen. Es ist zerbrechlich, zart und voller Widersprüche. Und genau darin liegt doch seine Schönheit. Ein Gänseblümchen, das irgendwo zwischen Pflastersteinen blüht,
ist ein kleines Wunder. Und doch haben wir es gesellschaftlich so weit gebracht, es als „Unkraut“ zu bezeichnen. Warum? Weil es nicht perfekt wächst, nicht den Normen eines wohlgeordneten Gartens entspricht? Dabei ist gerade diese Zerbrechlichkeit, dieses einfache, stille Wachsen seine wahre Stärke. Das Gänseblümchen braucht keine Mauern, keine Sicherheiten. Es wächst, weil es vertraut. Weil es das Licht sucht, egal wie hart der Boden ist.

Unsere Aufgabe als Christen ist es, die Welt nicht in Kategorien von Gut und Schlecht zu teilen, sondern anzuerkennen, dass jedes Leben, jedes Wesen in seiner Zerbrechlichkeit wertvoll ist. Es heißt in der Bibel:

 

 

 

 

 

„Prüfet alles und das Gute behaltet.“ (1.Thess 5,21)

Für mich bedeutet das, nicht nach Sicherheit zu suchen, sondern nach dem, was wachsen und blühen kann, auch wenn es nicht perfekt ist. Auch wenn es zart und verletzlich bleibt. Auch wenn ich mich selbst so oft nach Sicherheit sehne.

Am Ende bedeutet Aufblühen nicht Stärke im Sinne der Welt. Aufblühen
bedeutet, mutig zu sein, aller Angst zum Trotz, Vertrauen zu wagen im
Angesicht von misstrauenden Gefühlen. Und letztlich Liebe zu riskieren,
 auch wenn ich verletzt werden könnte.

Wenn wir lernen, dass unsere eigene Zerbrechlichkeit wie ein Gänseblümchen ist, wenn wir lernen, es nicht als Unkraut zu sehen, sondern als
Wunder, dann blüht vielleicht auch unser eigenes Herz wieder auf,
angstfrei – und die Welt mit ihm.

 
Ihr Pfarrer Lorenzo Cassola

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